fr. oldenburgischer Ministerpräsident der NS-Zeit
* 8. August 1898 Wilhelmshaven
† 10. Oktober 1981 Oldenburg
Wirken
Georg Joel besuchte die Oberrealschule bis zur Obersekunda und trat dann in den damals großherzoglichen Staatsdienst bei der Oldenburgischen Staatseisenbahn ein. 1917 wurde er bei der Feld-Artillerie Soldat und im Krieg zum Unteroffizier befördert. Nach Kriegsende kehrte er in den Staatsdienst zurück und wurde schließlich Reichsbahnobersekretär.
Sofort nach der Heimkehr betätigte er sich in verschiedenen völkischen Verbänden und wurde Mitbegründer der NSDAP in Oldenburg. Im Nov. 1930 kam er in den Stadtrat in Oldenburg. Dem oldenburgischen Landtag gehörte J. ab 17. Mai 1931 an und wurde am 29. Mai 1932 dessen Präsident. Nachdem er dann nach 1933 als Staatskommissar z.b.V. an Arbeiten für die nationalsozialistische Verwaltungsreform teilgenommen hatte, wurde er durch den zum Reichsstatthalter ernannten bisherigen Ministerpräsidenten Röver am 6. Mai 1933 zum Ministerpräsidenten in Oldenburg ernannt. Seit 1936 war J. auch Mitglied des Reichstags, ferner stellv. Gauleiter von Oldenburg.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war J. längere Zeit interniert, doch wurde er nicht besonders gemaßregelt. Allerdings wurden ihm die Beamtenrechte entzogen. 1955 kandidierte er als Mitglied der rechten Deutschen Reichspartei (später fusioniert in die NDP) bei den Landtagswahlen und saß einige Jahre als Abgeordneter dieser Partei im Niedersächsischen ...